Marienwald:
Zwischen Humboldtsee und Bruchsee bei Wallensen befand sich die kleine Siedlung Marienwald sowie eine Ziegelei. Die Gebäude wurden abgerissen wegen des Bergbaus. Die ehemaligen Bewohner wurden nach Wallensen in die „Marienwalder Strasse“ umgesiedelt.
Stieghagen:
Nördlich von Lauenstein lag im Knick des Ithes die Siedlung Stieghagen. Das Dorf wurde 1489 von seinen Bewohnern verlassen und fiel wüst. Heute sind dort nur noch die „14 Eichen“ zu sehen.
Wildenhagen:
Bis zum 16. Jahrhundert lag die Siedlung zwischen Levedagsen und Thüste unter dem Holze, da wo ein kleines Wasser entspringt, welches vom Berge herab zum Thüster Bach fliesst. Es gab dort ein Kloster eines Bettelmönchordens.
Bernrode
Etwa 500 m westlich des heutigen Osterwalder Ortsteils Heide lag das Gehöft von Bernrode an dessen Namen heute noch der „Röder Weg“ erinnert.
Vardebeck:
Zwischen Osterwald und Hemmendorf an der Aue etwa 500 m östlich der heutigen Kreuzung der Bahnstrecke und der Strasse nach Osterwald lagen die Gehöfte von Vardebeck. Noch heute weisen Flurnamen wie „Farbecker Hof“ und „Farbecker Born“ auf diese Siedlung hin.
Godardessen
Etwa 2 km Aue-aufwärts von Vardebeck lag die Siedlung Godardessen. Die Siedlung wurde im 14. Jahrhundert durch einen Brand vernichtet. Die Bewohner, die sich retten konnten, siedelten sich in Hemmendorf und Lauenstein an.
Leeke:
Zwischen dem jetzigen Hof Spiegelberg und Voldagsen lag die Siedlung Leeke. Auf alten Karten kann man den Weg dorthin von Hemmendorf aus noch eine Strecke verfolgen.
Balmissen:
Die Siedlung Balmissen (auch Barnissen) wurde im 30jährigen Krieg zerstört und nicht wiederaufgebaut. Sie befand sich etwa in Höhe des heutigen Bahnhofs Osterwald. Die Benstorfer versuchten erfolglos, die Glocke der verlassenen Balmisser Kirche zu stehlen. Diese wurde dann jedoch im Oldendorfer Kirchturm aufgehängt.
Dörfer „Vor dem Solte“ bei Salzhemmendorf:
Hössingen, Jerdessen und Remsen wurden während des 30jährigen Krieges aufgegeben.
Weiberg, Lütkenhagen
Die Bauern aus Weiberg und Lütkenhagen schlossen sich Wallensen an.
Altenhagen:
In Wallensen gibt es eine Strasse „Über dem Hagen“. Hier lag früher die Siedlung Altenhagen.
Steller:
Noch heute erinnert der „Steller Weg“ an die ehemalige Siedlung bei Wallensen. Die Einwohner siedelten sich später in Wallensen vor dem Obertore an. Der letzte Steller Hof bestand noch 1632. Es gab dort auch eine Kapelle.
Eldingen:
Lag zwischen Eggersen und Levedagsen.
Everdagessen:
Lag zwischen Hemmendorf und Voldagsen. Es war ein Besitz der Tempelritter.
Ehemalige Klöster
(Texte von D. E. Baring 1744)
Das Kloster Marienau:
Das ehemalige Closter ist zwischen Coppenbrück und Voldagsen an der Landstrasse, die von Hildesheim auf Hameln gehet, belegen gewesen. Nachdem man diese Gegend ausgesehen, der heiligen Jungfrauen Marien zu Ehren auch hieselbst ein Closter zu stiften, hat von dem Bach der Aue, nebst dem Closter das angebauete Dorf Marienau den Nahmen mit erhalten. Henrich Bünting schreibet von diesem Closter also: Anno 1316 stifteten die Grafen von Spiegelberg das Mönchs-Closter Marienau nahend Coppenbrüg. Es hat von diesem Münch- und Bettel-Closter Joh. Letzner eine geschriebene Nachricht hinterlassen: „Anfänglich ist dieses Closter Marienau von einem andächtigen Bruder Anno Domini 1346 auf den Augustiner-Orden gestiftet und zu bauen angefangen. Dieser Fundation Anfang hat Pabst Clemens des Nahmens der 6te confirmiret und bestätiget. So haben auch die damahligen Grafen von Spiegelberg, die Junkern von Halle, Haken, Werder, die Böcke von Northolz, auch andere mehr von Adel und vermögende Leute viel dazu geholffen. So hat auch Carolus, Römischer Kayser, des Nahmens der 4te, Anno Domini 1347 obbemeldete Fundation dieses Closters confirmiret, auch den Patrem cum Fratribus in seinen und des Reichs Schutz genommen. Es hat aber dieses Closter Marienau keine sonderliche und eigene liegende Gründe oder Feld-Güther gehabt, ohn allein den Zehenden von dem Lauenstein, auch etliche wenige Wiesen und Garten neben dem Closter gelegen, auch im Osterwalde etliche Achtwort Holzes zu gebrauchen, doch auf sonderliche Anweisung der verordneten Forst-Knechte. Aber dagegen ist die Betteley dieses Klösterleins beste und fürnehmste Guth und Nahrung gewesen, wovon sie auchdamals reichen und genugsamen Unterhalt hatten, und ihr Closter in einem guten baulichen Wohlstande erhalten können.“ Anno Domini 1463 hat daselbst Bruder Johannes, ein junger Mensch, ein guter Musicus daselbst die Orgel gemacht und gebauet, auch lange Zeit dieselbe verwaltet und geschlagen. Aber bey Pater Sampsons Zeiten, haben desselben Brüder das Leder von den Belgen geschnitten, und damit die Schuh geflicket, und die Orgel-Pfeiffen mit Büchsen verschossen, und mit dem Holze der Nachbarn Hüner gekocht. Also hat man damahls dieses Orts mit dem güldenen Hamen (Angelhaken, Fischernetz) gefischet und wunderbarlich Haus gehalten. Daher sind auch dieses Closters Nahme verändert, und ist „Marternau“ genennet worden.
Kloster Wildenhagen:
Nahe bey Levedagsen am Berge, gerade in einer Linie nacher Thueste hin hat noch eine Capelle und Dorff gestanden, Wildenhagen genannt. Die Rudera von der zerfallenen Capelle sind bey Menschen Gedenken nachher zum Amts-Bau weggefahren; wiewohl einige Überbleibsel bis jetzt hiervon noch zu sehen. Und weil die Levedagser Gemeine auf der ehemaligen Wildenhäger Kirchhofe anitzo das Kuhläger hat, und solches darauf behalten wollen, muß dieselbe von diesem Platze so 1 1/6 Morgen groß, jährlich an ihre Capelle auf Veranlassen des dasigen Schulmeister Völkers seit 1733 24. Mgr. zahlen. Wie aber der Ort Wildenhagen zerstöhret worden, haben sich die Einwohner mehrentheils nach Levedagsen zu wohnen begeben. Es geht hiervon sonsten die Sage, es sey an diesem Orte ein Bettel-Mönchs-Closter gewesen.
Das Mönche-Feld bei Benstorf:
Benstorf lieget an der Saale nach Mittag hin, und an der Aue gegen Mitternacht. Benstorf hat länger unter das Amt Poppenburg im Stift Hildesheim gehöret, als die übrigen Oerter. Man hält davor, es sey hieselbst ein geistlicher Convent oder Mönchs-Closter gewesen, wie denn noch ein Feld daselbst heisset, das Mönche-Feld. Folgende Sage ist überliefert : Wo in Benstorf das Gebäude der ehemaligen Schule steht, war früher ein umfangreicher Hügel, der nach und nach fast abgetragen worden ist. Auf diesem Hügel befand sich in alten Zeiten eine Niederlassung der Jakobiner, die im Laufe der Zeit allerlei kostbare Schätze und viel Gold und Silber angesammelt hatten. Eines Tages legten rohe Kriegsgesellen ihre Anwesen in Schutt und Asche. Sie wurden nun gezwungen, die Stätte ihrer Wirksamkeit zu verlegen. Aber sie wollten ihre Schätze nicht in die Hände neuer Horden kommen lassen. Darum hielten sie einen Rat ab, und nach diesem vergruben sie alle Kostbarkeiten an einer geheimnisvollen Stelle tief im Klosterhügel. Ebenso arm, wie einstmals die ersten Mönche an diesen Ort gekommen waren, zogen auch die letzten von dannen, und es hat niemand bisher den Jakobinerschatz gehoben.
Kloster Wittenburg:
Nicht weit von Osterwald lag ein weiteres Kloster.