Westlich oberhalb von Levedagsen liegt ein kleines Buchenwäldchen (0,1 ha) auf einer Weide. Die Bäume sind extrem ausladend und großkronig gewachsen, die Wurzeln liegen z. T. bloß, vermutlich aufgrund von Beweidung und Trittbelastung durch Viehhufe. Die Grasvegetation der Wiese geht unter dem geschlossenen Kronendach der Bäume in weitgehend unbewachsenen Boden über.
Das Hudewäldchen ist als Einheit in Zusammenhang mit der umliegenden Weide zu sehen, die nicht durch einen Zaun voneinander abgegrenzt sind. Am Wuchs der Bäume (große Kronen, freiliegender Wurzelbereich) kann man ablesen, dass das Wäldchen lange Zeit beweidet wurde und heute auch noch wird. Es handelt sich also um ein rezentes Hudewäldchen.
Bei der Hude (Waldweide) wurden Haustiere von einem Hirten in den Wald getrieben. Während Kühe, Schafe und Ziegen in erster Linie Keimlinge, jungen Baumwuchs, Kräuter und Gräser fraßen, wurden Schweine im Herbst mit Eicheln und Bucheckern gemästet. Die Hudewirtschaft war bis zur Mitte des 19. Jh. weit verbreitet. Danach wurde sie zum Schutz des Waldes verboten. Die gemeinschaftlichen Allmendeflächen wurden aufgeteilt und privatisiert. Seither wird die Waldweide nur noch auf kleinen Restflächen wie hier durchgeführt.