Wasser-Filterwerk nördlich Osterwald
Die Wassergewinnungsanlage liegt 313 m über NN in einem Fichtenwald, ca. 190 m nördlich des Hubertuswegs. Die Anlage besteht aus einem kleinen, in die Erde eingelassenen Bassin aus Beton, einem 25 m weiter nördlich gelegen Bassin aus Sandsteinen und einem Filterwerk. An der südwestlichen Seite des Gebäudes läuft ein Bach entlang, der braunes mooriges Wasser führt.
Die Maße des Betonbassins konnten nicht ermittelt werden. Das Sandsteinbassin ist 4,54 m mal 4,32 m lang bzw. breit, etwa 0,59 m tief in die Erde eingelassen und mit Sandsteinplatten abgedeckt. Der Boden des Bassins ist mit Laub bedeckt.
Das Filterwerk ist ein zweischaliges, gedrungen wirkendes kubisches Gebäude mit denselben Maßen wie das Sandsteinbassin. An der nordwestlichen Ecke ist es 4,27 m hoch. Als Dach dient eine ca. 15 cm dicke Betondecke, die an allen Seiten etwa 0,5 m übersteht. Die südwestliche Ecke ist abgebrochen. In der Mitte der Decke ist eine kreisförmige Öffnung mit einem Durchmesser von 0,6 m. Diese ist mit einer Blechhaube verschlossen. An der Nordseite des Gebäudes ist eine Türöffnung, deren Tür aus den Angeln gebrochen wurde und auf dem Boden liegt. Das äußere Mauerwerk ist 25 cm stark, das innere aus 24 cm Ziegelstein. Beide Wände sind wohl mit einer Betonschüttung verbunden. An der Ost-, Süd- und Westseite sind in etwa 0,5 m Höhe Öffnungen (0,4 m x 0,37 m) eingelassen. Sie waren ursprünglich mit Drahtgittern verschlossen. In die Südseite ist eine Steinplatte mit der Jahreszahl 1936 eingelassen. Im Gebäudeinnern befindet sich ein in den Boden eingelassener Eisentank, darüber ein Holzgestell und verschiedene Rohrleitungen.
Das Gebäude wurde 1936 (Inschrift in Gesteinsplatte) zur Reinigung von eisenhaltigem Wassers errichtet. Die Maueröffnungen dienten wohl, gemeinsam mit der Öffnung im Dach, zur Belüftung. Im Innern des Gebäudes wurden früher Birkenreiser aufgeschichtet. Mit Rohrleitungen wurde das eisenhaltige Wasser aus dem Gustavstollen in das Filterwerk geleitet. Dort rieselte es durch die Reiser, die das Wasser von Verunreinigungen (Ocker) filtern sollten und die regelmäßig ausgetauscht werden mussten. Schätzungsweise wurde die Anlage bis in die 1950er Jahre betrieben, bis die Gemeinde Osterwald nach Schließung des Bergwerkes den Hüttenstollen und den Rudolfschacht zur Wassergewinnung herrichtete. Die Forstverwaltung des Flecken Salzhemmendorf, Rechtsnachfolger der Gemeinde Osterwald, verlangte den Abriss der ungenutzten Anlage. Dies scheint auch versucht worden zu sein, da an der Nord- und Ostseite des Gebäudes die innere Ziegelwand bis auf halbe Raumhöhe abgeschlagen wurde; die Ziegel liegen auf dem Fußboden.