Lauensteins Industriegeschichte
OKAL
1928
Otto Kreibaum aus Bisperode pachtet eine Tischlerei in Lauenstein. Mit zwei Mitarbeitern und einem Lehrling beginnt die Produktion von Kleinmöbeln. Die Firma wurde später OKAL genannt, „Otto Kreibaum aus Lauenstein“.
1931
Die Zahlungen für einen grossen Auftrag aus Holland bleiben aus, weil ein Hamelner Architekt Geld veruntreut hat. Um die Firma zu retten, müssen Kredite aufgenommen werden.
1933
Ein Brand zerstört grosse Teile der Fabrik. Einheimische Bauern helfen beim Wiederaufbau.
1938
Eine Sperrholzfabrikation wird dem Unternehmen hinzugefügt. Die Firma hat bereits 500 Mitarbeiter.
1939
Durch den Ausbruch des Krieges wird die Firma gezwungen, unter anderem Munitionskisten herzustellen.
1940
Eine Lackexplosion, verursacht durch Anstreichstoffe für Kriegsgeräte, zerstört im April grosse Teile der Fabrik. Der Betrieb erhält keine Genehmigung für den Wiederaufbau. Auf stehengebliebenen Wänden wird eine provisorische Eindeckung vorgenommen. So kann bis Kriegsende die Produktion aufrecht erhalten werden.
1947
Trotz grosser Schwierigkeiten bei der Beschaffung des Baumaterials wird die Hauptfabrikationsstätte wiederhergestellt.
1949
Kreibaum entwickelt die Röhrenspanplatte und das Spanplatten – Strangpressverfahren. Nach der Patentierung wird die Maschinenbaugesellschaft gegründet, die die Pressen selber herstellt und weltweit vertreibt.
1952
Entlassungen und Kurzarbeit.
1953
In Bayern begann ein OKAL-Spanplattenwerk mit der Produktion. Entwicklung des ersten OKAL-Hauses in Lauenstein.
1959
Die Produktion wird von Möbeln auf Fertighäuser umgestellt. Nur noch Einbaumöbel für die eigenen Fertighäuser wurden hergestellt.
1966
Auf dem Gelände des ehemaligen Braunkohlewerks in Thüste werden von der OKAL-Bau-GmbH vorgefertigte Unterkellerungen für Fertighäuser hergestellt. OKAL beginnt damit, sich am Siedlungsbau zu beteiligen.
1971
Otto Kreibaum junior übernimmt die Geschäftsleitung von seinem Vater. Ende der 70er Jahre besteht die Firma aus 17 Gesellschaften in Deutschland und Europa. 1978 hatte die Firma 4000 Mitarbeiter und 8 Produktionsstätten. Fast 50000 Häuser waren verkauft worden.
1981
Bis 1978 steigt die Produktion an, 1981 kommt der Wendepunkt und die Produktion geht zurück. In den 80er Jahren werden Mitarbeiter entlassen und Produktionsstätten geschlossen.
1985
Der Firmengründer Otto Kreibaum senior verstirbt.
1990
Durch die Wiedervereinigung und den Aufbau eines Vertriebsnetzes in den neuen Bundesländern kommt es zu starken Umsatzsteigerungen. Die OKAL-Häuser erhalten ein Lebensdauer-Gutachten für Deutschland, Schweiz und Österreich mit einer zugesprochenen Lebensdauer von mindestens 100 Jahren.
1995
OKAL gründet ein neues Werk in Tschechien.
2000
Die Mehrheitsbeteiligung bei OKAL wurde von der Divaco AG & Co. KG übernommen. In Lauenstein werden Häuser für Allkauf produziert.
2001
Mit Gründung der DFH Deutsche Fertighaus Holding AG wird OKAL einer von drei Partnern im Fertighausbereich.
2006
Die Produktion in Lauenstein wird eingestellt, der Hauptsitz von OKAL wird nach Simmern verlagert.
Weberei Schneider & Hesse
vor 1700
Am Rennenberg arbeiten zwei Papiermühlen, die von den Meistern Franz Radeker und Johann Bergmann geleitet wurden.
vor 1900
Auf dem Gelände der Papiermühlen wird die Weberei Schneider & Hesse gebaut. Hier wird vorwiegend Manchester (Cord) und Fischgrat-Köper für Arbeitsbekleidung hergestellt.
1972
Nach Einstellung der Produktion werden die Werksgebäude am Rennenberg abgerissen.
Mühlen
bis 1912
Lauenstein war ein Mühlenort. Der Lauenbach hiess früher Grindelbach = Mühlenbach. Beim Lauenteich lag der untergegangene Sliphof (1464 genannt); in seiner Nähe seit etwa 1730 die Dempewolfsche, erst Öl- und Säge-, später Mehlmühle. Am Rennenberg gab es zwei Papiermühlen. Die Vorwerksmühle mahlte bis 1912 Schrot. Für kurze Zeit gab es in der Knabenburg eine Mahlmühle. An der Mühlenstrasse lag die Meyersche Mühle, eine Mahl- und Ölmühle mit Sägewerk und Stuhlfabrik. Auf dem jetzigen OKAL-Werksgelände richtete 1639 Amtmann von Mudersbach eine Säge- und Stampfmühle ein. In Spiegelberg gab es endlich die Heuersche Mehlmühle und eine Ölmühle.
Flaschenfabrik
In Lauenstein gab es eine Flaschenfabrik.