Margareta war die Tochter eines heidnischen Priesters aus Antiochia (heute Antalya in der südöstlichen Türkei). Von ihrer Amme wurde sie heimlich zum christlichen Glauben erzogen. Nachdem ihr Vater dies herausfand, verstiess er seine Tochter. Der Stadtpräfekt Olybrios sah Margareta beim Schafe hüten und begehrte die junge und hübsche Frau. Als sie sich aber weigerte, vom Christenglauben abzulassen, befahl er, sie nackt auszuziehen und ihr mit eisernen Kämmen die Haut vom Leibe zu reissen. Dann warf man sie in den Kerker. Dort erschien ihr mehrfach der Teufel in Gestalt eines Lindwurms. Er versprach ihr Hilfe, wenn sie sich ihm verschriebe und drohte, sie sonst zu verschlingen. Als Margareta in ihrer Not das Zeichen des Kreuzes schlug, warf der Teufelsdrache sich zur Erde. Margareta setzte erleichtert den Fuss auf ihn. Der Teufel, so die Legende, habe geschrien : „Weh mir, eine schwache Jungfrau hat mich überwunden.“ Dann entwich er aus dem Kerker. So kommt es zu der Darstellung der Heiligen mit dem entblössten Busen und mit dem von ihr überwundenen Drachen. Margareta wurde jedoch von den bei der Folter erlittenen Wunden immer wieder auf wundersame Weise geheilt. Viele Menschen in Antiochia liessen sich daraufhin taufen. Im Jahr 307 wurden Margareta und viele andere Christen schliesslich enthauptet. Vorher betete sie für ihre Verfolger und für alle, die in Zukunft ihr Gedächtnis anrufen, besonders Frauen in Kindsnöten. Die Margueritenblume erinnert an die Heilige aus dem Osten.
Name : griechisch Margarite – die Perle
Abwandlungen : Marina, Margret, Margot, Marga, Gitta, Gretl
Attribute : Krone, Kreuz, Drache, Fackel
Gedenktag : 20. Juli (katholisch)
Patronat :
Bauern, Jungfrauen, Ammen, Mädchen, Gebärende, unfruchtbare Ehefrauen
Bauernregel : Die erste Birn´ bringt Margaret, dann überall die Ernt´ angeht.
Salzhemmendorfs Ortspatronin
Die heilige Margareta war die Kirchen- und Ortspatronin des Fleckens. Es ist nicht bekannt, wann die erste Kirche errichtet worden ist, von der der Ostturm stammen dürfte und in der die Heilige sicher auch einen Altar hatte. Vermutlich war das vor dem ältesten überlieferten Datum von 1427, vielleicht zur Zeit der Verleihung der Fleckengerechtsame. Über das Leben und das Martyrium Margaretas gibt es keine gesicherten Nachrichten. Sie soll im Jahre 307 in Antiochia den Martertod erlitten haben. Ihr Festtag ist der 20. Juli. Er war für die Bauern ein wichtiger Termin für die Feldarbeit und auch ein sogenannter Lostag, an dem die Wetter- und Ernteaussichten ermittelt wurden. Margareta wurde daher besonders von der bäuerlichen Bevölkerung verehrt. Das dürfte der Grund sein, warum man sie in Salzhemmendorf zur Patronin erkor. Mit der Salzgewinnung hat sie nichts zu tun.
(DeWeZet, 9.7.1988, Helmut Rein)