Burg Lauenstein:
Nördlich von Lauenstein befinden sich auf dem Burgberg Überreste der alten Lauensteiner Burg. Erhalten sind Mauerreste, eine Schiessscharte, sowie Reste des Aussichtsturmes. Desweiteren befindet sich dort das sogenannte „Teehaus“, dessen Decke inzwischen eingestürzt ist.
Nach dem Sieg über die Grafen von Spiegelberg erbauten die Edelherren von Homburg ca. 1240 die Burg Lauenstein und unterstellten diese 1247 Herzog Otto dem Kind, um sich den welfischen Schutz zu sichern. Lauenstein wurde Amtssitz mit 40 und später 28 Ortschaften. Nach dem Aussterben der Homburger kamen Burg und Amt an die Welfen und 1433 pfandweise an den Hildesheimer Bischof. Der geistliche Herr übergab den Besitz unter anderem an Burchard von Saldern, der nach der Rückgabeforderung die Hildesheimer Stiftsfehde (1519-23) mitauslöste. Danach erlosch die Hildesheimer Pfandschaft. Die Burg wurde im 18. Jahrhundert zur Ruine. An ihrem Fusse entwickelte sich der 1430 genannte, mit Graben und Wall umgebene Ort, der umliegende Siedlungen in sich aufnahm.
Nach dem grossen Lauensteiner Brand von 1730 wurden viele Steine aus der Ruine der Burg zum Wiederaufbau des Ortes verwendet. Mit den restlichen Steinen wurde 1842 ein Aussichtsturm und das Teehaus gebaut. Der Burgberg wurde im 19. Jahrhundert von der Gemeinde Lauenstein an den Naturschützer Ernst Rudorff verkauft und befindet sich heute in Privatbesitz.
Die Homburg:
Die Homburg bei Stadtoldendorf wurde vom letzten Northeimer Grafen Siegfried IV. an Stelle des ehemaligen „Castellum Wikanafeldisten“ erbaut. Von 1183 – 1409 war die Burg der Stammsitz der Edelherren von Homburg. Nach dem Aussterben der Homburger fiel die Burg 1409 zusammen mit der ebenfalls homburgischen Lauensteiner Burg in den Besitz der welfischen Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Bis 1535 war sie noch Sitz der Wickensener Amtmänner. Militärisch bedeutungslos und zu Wohn- oder Verwaltungszwecken aufgrund ihrer schwer zugänglichen Lage ungeeignet, ließ man Mauern, Türme und Gebäude verfallen.
Viele Steine aus der Burg wurden später für den Bau des neuen Amtshauses in Wickensen verwendet. 1897 wurde die Burg in ihren wesentlichen Teilen wieder ausgegraben. 1936 wurde der Aussichtsturm vom Reichsarbeitsdienst errichtet. Heute ist die Ruine ein beliebtes Ausflugsziel.Die bei der Ausgrabung gefundenen Gegenstände können im Stadtmuseum besichtigt werden.
Eine ausführliche Beschreibung der Homburg finden Sie unter: www.burgruine-homburg.de
Festung Calenberg:
1290 gründete Otto der Strenge von Lüneburg die Burg Calenberg zwischen Schulenburg und Rössing bei Nordstemmen. Ihr Zweck war die Verteidigung gegen den Hildesheimer Bischof. Um 1400 wurde die Anlage Amtssitz der bis zum Deister und nach Hannover reichenden Grossvogtei. Das Fürstentum Calenberg entstand 1495 durch Erich I. bei der Teilung des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg. 1519 konnte die Anlage in der Hildesheimer Stiftsfehde einer vierwöchigen Belagerung standhalten. Als 1636 Hannover zur Residenz ausgebaut wurde, verlor Calenberg an Bedeutung. Eine Zeitlang diente das Gebäude als Gefängnis, nach dem 2. Weltkrieg wurden hier Flüchtlinge untergebracht. 1984 waren die Gebäude so baufällig, dass die gesamte Bausubstanz abgetragen wurde und eine nahezu vollständige Bepflanzung mit Waldbäumen erfolgte. Erhalten sind noch der Batterieturm und der sogenannte Corvinus-Keller, in dem der Reformator gefangengehalten wurde, sowie ein grosser Teil des Burgwalls.
Noch heute erinnern Strassennamen im Saaletal an die Zeit der Calenberger Festung. Viele ältere Leute kennen noch die Bezeichnung „Calenberger Land“ für unsere Gegend.
Eine ausführliche Beschreibung der Festung finden Sie unter: www.schulenburg-leine.de
Burg Polle:
1285 wird die Burg erstmals als Besitz Graf Ottos von Everstein erwähnt. Die „Eversteinsche Erbfolgefehde“ endet 1407 mit der Einnahme der Burg durch Truppen des Herzogs Heinrich von Braunschweig. Hermann VII. von Everstein geht als letzter seines Geschlechts in die Verbannung. 1641 beschießen schwedische Truppen bei der Belagerung die Burg, so daß diese letztlich ausbrennt und in den folgenden Jahrhunderten als Ruine verfällt. In den 1980er Jahren werden hier archäologische Grabungen und Sanierungsarbeiten durchgeführt. Heute dient die Burg als Kulisse für Aufführungen der Freilichtbühne.
Eine ausführliche Beschreibung der Burg finden Sie unter: www.burgenwelt.de
Sonstige:
Im Saaletal gab es noch weitere Festungen, von denen aber keine Ruinen erhalten geblieben sind :
Die Burgen bei Wallensen
Ausserhalb der Ringmauer auf der Anhöhe östlich von Wallensen, dem Weiberg (Flurname Wenberg), lag die Burg „Walaburgun“ oder „Walburgon“, wo homburgische Vasallen lebten. Gegenüber unten am Wallenser Berge auf dem Sonnen- oder Sunnen-Brinke soll auch eine Burg gestanden haben, woselbst sich aber keine Spuren hiervon mehr finden (Baring 1744).
Die Thüster Burg
Östlich von Thüste im Steinbruch stand eine Steinburg, die um 1500 zerstört wurde. Die Steine wurden mit Gipsmörtel aus dem Weenzer Bruch fest zusammengefügt. Der Keller der Burg wurde bei Arbeiten im Steinbruch entdeckt. 1923 wurde hier eine Lanzenspitze gefunden. Es handelte sich wahrscheinlich um eine frühmittelalterliche Anlage zur Wegekontrolle.
Die „Bullerburg“ bei Ahrenfeld
Die Ahrenfelder „Bullerburg“ oberhalb des Dorfes am Hang des Kansteins auf dem heutigen Friedhofshügel gehörte der Adelsfamilie von Bock und wurde bei einer Fehde mit dem Lauensteiner Burgherren um 1500 gänzlich zerstört. Die Steine wurden zum Bau der Einfriedungsmauer des Gutes Heinsen benutzt.
Die Salzhemmendorfer Burg
Über diese Burg ist leider nichts bekannt, ausser dass sie südlich von Salzhemmendorf lag. Einziger Hinweis ist der alte Flurname „In der ohlen Borg“, der in der Salzhemmendorfer Chronik genannt wird, aber in der beiliegenden Flurnamenkarte nicht verzeichnet ist.
Die Oldendorfer „Spielburg“
Die „Spielburg“ der Herren von Oldendorp ist wahrscheinlich im 14. Jahrhundert zerstört worden. Sie stand am Kreuzungspunkt der B1 und der Strasse Osterwald – Ahrenfeld.