Der Lönsturm:
1928 In den zwanziger Jahren fasst der „Heimat und Verkehrsverein e.V. Salzhemmendorf“ unter dem Vorsitzenden Bürgermeister Eickhoff den Plan, im Andenken an den Heimatdichter Hermann Löns, der regelmässiger Besucher am Kanstein war, einen Aussichtsturm auf dem Kanstein zu erstellen. Das Geld wird durch Spenden und Sammlungen erbracht. 1928 ist Einweihung des Lönsturms, allerdings aus Geldmangel nur 18 Meter hoch und mit einer Verschuldung des Vereins von ca. 4.000 Mark. Der Turm wurde aus Sandsteinquadern auf dem 444 Meter hohen Kanstein errichtet. Es hat vorher dort bereits ein Aussichtsturm gestanden.
1972 Der Buchenbestand in der unmittelbaren Umgebung entwickelt sich so gut, dass die Aussichtsplattform in den Baumkronen verschwindet. Durch den intensiven Einsatz aller Mitglieder (des HVV), der Mithilfe der eigenen und der umliegenden Gemeinden, des Landkreises, der Regierung und vieler Institutionen können 30.000 DM bereitgestellt werden um den Turm mittels einer Stahlkonstruktion um 5 Meter auf 23 Meter aufzustocken.
1995 Der Zahn der Zeit hat kräftig an der Stahlkonstruktion genagt. Ein Gutachter berechnet, dass der Turm für 100.000 DM saniert werden müsste. Da der Heimat- und Verkehrsverein diese Summe nicht aufbringen kann, wird unter dem Motto „Rettet den Lönsturm“ eine erfolgreiche Spendenaktion gestartet. Der Turm kann saniert werden und wird ein zweitesmal aufgestockt. Der Turm ist für Besucher ständig geöffnet und wird nur bei besonderen Anlässen bewirtschaftet.
Der Ithturm:
1885 Um 1880 werden im Zuge der auflebenden Wanderbewegung auf den benachbarten Bergzügen Deister und Süntel die ersten Aussichtstürme gebaut. Der Nordmannsturm auf dem Deister wird 1879 eingeweiht und nur zwei Jahre später folgt 1881 der hölzerne Augusta-Turm auf dem Süntel. Unzweifelhaft ist der Bau dieser Türme Anreiz für den Plan, auf dem Krüllbrink, dem höchsten Punkt des Iths (439 m), einen Aussichtsturm zu errichten. Initiator dieses Planes ist der Steinhauermeister Wilhelm Falke aus Hannover, Steinbruchbesitzer und Inhaber einer Marmorwarenfabrik. Zusammen mit den Lauensteiner Bürgern Fritz Hausmann und August Ackenhausen bringt das Baucomité 1200 Mark aus Spenden, eigenen Mitteln und 300 Mark vom Vergnügungskomitee der Stadt Hannover zusammen. Der hölzerne „Wilhelmsturm“ (benannt nach dem Kaiser) wird vom Zimmermeister Woltmann gebaut und am 24. Mai 1885 feierlich eingeweiht. Bürgermeister Fritz Hausmann stellt später fest : „Zur Förderung des Fremdenverkehrs erschien der Bau eines Aussichtsturmes auf dem Ith ein geeignetes Mittel. Thatsächlich hat denn auch der Turmbau den Anlaß gegeben, daß jährlich Tausende von Touristen den Ith und auch Lauenstein besuchen.“
1897 Professor Ernst Rudorff schlägt „die Errichtung eines steinernen Aussichtsturmes auf dem Ith, an Stelle des jetzigen hölzernen“ vor. Der hölzerne Turm ist inzwischen baufällig geworden. Etwas später wird die Besteigung verboten.
1904 Am 18. Dezember beschliesst der Verschönerungsverein Lauenstein den Bau eines steinernen Turms. 1905 pachtet der Verein vom Königlichen Forstamt Coppenbrügge das Gelände des Aussichtsturms und das Gelände der „Präsidentengrotte“ etwa 750 m weiter südlich. Durch Sammlungen und Theateraufführungen werden bis 1911 6000 Mark zusammengebracht damit der Bau beginnen kann.
1912 Der neue steinerne Ithturm auf dem höchsten Punkt des Kammes, dem Krüllbrink, wird am 16. Mai (Himmelfahrtstag) eingeweiht. Gebaut wurde er von Fr. Schucht aus Bisperode aus Dolomitsteinen, die unweit im Ith gebrochen wurden. Der Turm ist 13,80 m hoch und die Treppe hat 63 Stufen. Nach der Erbauung des Ithturms besichtigte ein „Präsident“ den Turm, im Andenken an diesen Besuch wurde die Präsidentengrotte eingerichtet.
Der Turm ist für Besucher ständig geöffnet und wird nicht bewirtschaftet.
Aussichtsturm auf dem Lauensteiner Burgberg:
1842 Der Burgberg wird durch Amtsassessor Frank umgestaltet. Der gesamte Hügel wird mit Bäumen bepflanzt. Er lässt den Aussichtsturm und das Teehaus aus Bruchsteinen errichten, der Brunnen wird zugeschüttet. 1845 wird der Turm nachgebaut.
1880 Ernst Rudorff erneuert den Turm und lässt ihn erhöhen.
1887 Der Burgberg wird von der Staats- und Domänenverwaltung der Provinz Hannover des Landes Preußen an den Naturschützer Ernst Rudorff verkauft und befindet sich bis heute in Privatbesitz.
1991 Dr. Joachim Ehle gründet eine Bürgerinitiative zur Wiederbelebung des Burgbergs. Der Turm ist inzwischen stark verfallen.
1993 Die Gemeinde Salzhemmendorf pachtet den gesamten Burgberg mit dem Ziel, ihn für den Fremdenverkehr zu nutzen.
2005 Das gesamte Gelände des Burgbergs wird für Besucher aus Sicherheitsgründen gesperrt nachdem 2004 ein grosser Teil des Turms eingestürzt ist. 2006 beendet die Gemeinde den Pachtvertrag.Reste des ehemaligen Aussichtsturms
Auf dem Poppenstein befand sich früher ausserdem der sogenannte „Blinkturm“ mit einem Leuchtfeuer für den Nachtflugverkehr. Es gab auch Pläne für den den Bau von zwei weiteren Türmen : den Mönchsteinturm und den Präsidentenbankturm.