Wallensen
900
Von Wunstorf aus wird eine Kirche im heutigen Wallensen gegründet.
1068
Am 5. August erscheint der Ort erstmals urkundlich als König Heinrich IV. dem Bischof Hezilo von Hildesheim die Grafschaftsrechte im Gudingau, zu dem Wallensen gehörte, schenkt. Erste urkundliche Erwähnung der Kirche „St. Martin“. Wallensen ist bis zur Reformation Sitz eines Archidiakonats. Ausserhalb der Ringmauer auf der Anhöhe östlich von Wallensen, dem Weiberg (Flurname Wenberg), lag die Burg „Walaburgun“ oder „Walburgon“, wo homburgische Vasallen lebten. Die alte Stadt war im Quadrat gebaut und von Mauer, Wall und Graben umgeben.
1295
Wallensen ist im Besitz der Homburger. Als Vasallen werden genannt: Friedrich, Hermann und Degenhard von Wallenhusen.
1351
Erteilung der Stadtrechte für Wallensen durch Siegfried von Homburg. Zu den städtischen Rechten gehören unter anderem Markt-, Gerichts-, Brau- und Zollgerechtsame, die sogenannten Wallenser Privilegien. Wallensen besaß bereits 1400 eine Befestigung mit Mauer und Turm. Die alte Stadtmauer ist noch heute im Bereich der Kirche zu sehen.
1409
Das Stadtarchiv Hameln verwahrt eine Wallenser Urkunde aus diesem Jahr, daran hängt ein erstaunlich gut erhaltenes Stadtsiegel mit der Umschrift „Sigillum Burgensium in Wallensen“. Zu dieser Zeit rechnet Wallensen schon zu den 40 Lauensteiner Amtsorten.
1435
Am 4. November wird Wallensen von spiegelbergischen und bischöflichen Belagerern erobert und niedergebrannt.
1437
Die grosse Viehseuche tötet fast alle Tiere in Wallensen.
1483
Ein Brand zerstört Wallensen. 1498 wird der Ort als „verdorben und wüst“ erwähnt.
1500
Die Karte der Archidiakonats-Einteilung der Diözese Hildesheim nennt einen „Bann Wallensen“.
1525
Wallensen wird wieder als Flecken bezeichnet. Wallensen konnte wegen vieler Unglücksfälle – Brände und Viehseuchen – und das Schwinden der Dynastenmacht den Status einer Stadt nicht aufrechterhalten.
1533
Wallensen wird abermals durch einen Brand zerstört.
1586
Wiederaufbau von Wallensen nach dem großen Brand von 1582. Um die Feuergefahr zu verringern, werden Strohdächer durch Steindächer ersetzt. Erweiterung der Siedelfläche auf dem nördlichen Saale-Ufer. Einschränkung: die Gesamtzahl der Wohnhäuser durfte nicht erhöht werden. Viele „Abgebrannte“ wohnen in Buden und Hütten an der Stadtmauer.
1617
Aus diesem Jahr stammt eine der 6 Glocken in der Kirche, die „Bürgerglocke“, so genannt, weil sie von der Bürgerschaft gestiftet wurde und heute noch zum Ausläuten der Wallenser Bürger in einem besonderen Schauer geläutet wird. Einer der großen Brände in Wallensen.
1628
Wallensen zählt zu den 4 Lauensteinischen Flecken (Lauenstein, Salzhemmendorf, Hemmendorf, Wallensen).
1629
Das Stift Hildesheim wird in seinen alten Besitzstand gesetzt. Rekatholisierung. Zwei Kompanien von Oberstleutnant Breuners Regiment liegen in Wallensen und verursachen Kosten von 500 Talern.
1696
Bau eines Pfarrhauses, das später (1966) zu einem Gemeindehaus mit Organistenwohnung umgebaut wurde.
1714
Pastor Grupen lässt auf seine Kosten die Kirche erweitern. Er lässt eine kleine Sakristei, die so genannte Beichtkammer, anbauen und besorgt die erste Orgel.
1726
Von 1726 an wird der Unterricht im ersten Lehrerhaus abgehalten.
1836
Wird das eigentliche Schulhaus errichtet.
1843
Beginn mit dem Abbau der Braunkohle.
1881
Bis zum 1. Juli gibt es in Wallensen eine Brauereigilde. Das Brauen wird bis dahin durch den Braumeister besorgt. Der Sohn des letzten Braumeisters kauft von der Gilde das Brauereigebäude samt Inventar und betreibt das Brauen in eigener Regie. Damit entfällt für die Gastwirte die Zwangsverpflichtung, all ihr Bier dieser Brauerei zu entnehmen.
1897
Der Grundstein für die Molkerei-Genossenschaft wird gelegt. Einzugsgebiete sind vorerst Wallensen, Fölziehausen, Capellenhagen, Ockensen, später kommen noch weitere Ortschaften hinzu.
1898
Rohbau der Molkerei, Dampfkessel- und Maschinenanlage sind erstellt.
1899
Braunkohlegewinnung. Die bei Weenzen im Tagebau gewonnene Braunkohle wird mit einer Seilbahn zu der zwischen Thüste und Wallensen gelegenen Brikettfabrik gebracht. Ende der 60er Jahre Rekultivierung des Braunkohleabbaugebietes.
1901
Gründung der Gewerkschaft Humboldt. Wallensen wird ein Bergarbeiterort.
1907
Das Molkereibüro erhält seinen ersten Telefonanschluss.
1909
Der erste Sportverein wird gegründet.
1910
Die Molkerei erhält elektrischen Lichtanschluss.
1917
Gründung des Reichsbundes Wallensen.
1922
Die Freiwillige Feuerwehr wird gegründet.
1928
Aus dem Kriegerverein entsteht der Kleinkaliberschützenverein Wallensen.
1932
Neubau einer Schule.
1944
Die Freiwillige Feuerwehr Wallensen hilft bei der Brandbekämpfung im bombenzerstörten Hannover und bewährt sich dort.
1954
Eröffnung des Thermalfreibades.
1955
Am 28. August kommt es durch ein Hochwasser der Saale zu Überschwemmungen im Ortskern. Dabei ertrank ein Einwohner im Keller seines Hauses in der Angerstraße.
1956
Gründung des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Wallensen.
1963
Bestätigung durch den Regierungspräsidenten von Hannover, dass Wallensen berechtigt ist, die Bezeichnung „Flecken“ zu führen.
1965
Die Genossenschaftsmolkerei wird geschlossen.
1966
Schließung der Gewerkschaft Humboldt und Neubau des Pfarrhauses.
1968
Aufstellung des Bergmannsdenkmals anläßlich der 900-Jahr-Feier am 14. und 15. September.
1974
Gründung des Fremdenverkehrsvereins am 19. November.
1991
Aufstellung eines Gedenksteins „Stadt Wallensen“ vor der Kirche.
2003
Der DorfKultour e.V. wird gegründet.
2014
Die Humboldt Grundschule wird geschlossen. Die Kinder besuchen zukünftig die Grundschule in Salzhemmendorf.