Salzhemmendorf
vor 900
Die Salzquellen wurden der Sage nach von Ziegen entdeckt. Jahrhundertelang florierte die Salzgewinnung, und die wohlhabenden Einwohner hatten sicher allen Grund, ihren Ort durch Hecken, Gräben und vier Tore (Hagentor – vor dem Hagenbrinke, Ostertor – vor dem Bockshorn, das obere Tor – nach Eggersen, das untere Tor – am Ausgang nach Lauenstein) vor neidischen Feinden zu schützen.
1022
Erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Kaiser Heinrich II. nimmt das Hildesheimer Michaeliskloster in seinen Schutz. Das Kloster hatte eine Mühle in Salzhemmendorf.
1169
Bischof Herrmann von Hildesheim bestätigt dem Zisterzienserkloster Amelungsborn Rechte an der Saline zu Hemmendorf aus einer Schenkung.
1175
Urkundliche Erwähnung des „kleinen“ Brunnens (Salzquelle), dieser lag südlich der heutigen Osterstraße (etwa beim Kinderspielplatz), der „lange“ und der „große“ Brunnen befanden sich nördlich der Osterstraße (im Bereich des Kurhausgartens).
1359
Bischof Heinrich verkauft den Zehnten in Salzhemmendorf dem Edeln Siegfried von Homburg für 65 Mark Silber.
1427
Erstmals wird über die Kirche „St. Margarethen“ berichtet. Die Schlagglocke im Dachreiter trägt die Datierung Anno 1653. Verschiedene Grabplatten und -steine datieren zurück in das Jahr 1610.
1613
Bau einer Schule mit Lehrerwohnung (das sogenannte Kantorhaus).
1740
Bau eines Schulhauses zur Unterrichtung von Mädchen.
1812
Wird neben dem Schulhaus eine zweite Schule für Knaben errichtet.
1815
Aufbau eines Landsturmes (Landwehr), dieser wird nach der Kriegsgefahr wieder aufgelöst.
1824
Am 20.12. zerstört ein Großbrand einen Großteil von Salzhemmendorf.
1824
Wird die alte Orgel in der Kirche durch eine Neuanfertigung ersetzt.
1844
Mitglieder der jüdischen Gemeinde Salzhemmendorf entschliessen sich zum Ankauf eines Hauses, heute Kampstraße Nr. 11, und bauen es zur Synagoge, Schule und Lehrerwohnung um. Bis 1903 werden hier Kinder aus Lauenstein, Hemmendorf, Wallensen und Salzhemmendorf unterrichtet.
1847
Legen Conrad Keese und Conrad Biermann gemeinschaftlich den ersten Kalkofen auf der Weide vor dem Limberge an.
1848
Bildung einer Bürgerwehr, die 1851 wieder aufgelöst wird.
1854
Stellt der letzte Salzgräfe Heinrich Albrecht zwei Badewannen in dem kaltstehenden alten Siedekot (Siedehaus I) auf, 1855 werden noch zwei weitere aufgestellt.
1855
Wird ein Teil der alten Salinengebäude bei der alten Solequelle abgebrochen und auf dem Reuteranger an dem neuen Bohrloch wieder aufgebaut.
1856
Ein neues Badehaus wird erbaut und am 16. Juli 1856 das Baden darin begonnen. Bau einer neuen Saline mit 2 Siedehäusern auf dem kleinen Reuteranger.
1863
Wird die Fabrik Heinrich Faber gegründet, in der Kirchenorgeln hergestellt werden.
1867
Die Salinengewerkschaft Salzhemmendorf gerät in finanzielle Schwierigkeiten, Solbad und Saline werden zwangsverkauft an den letzten Salzgrafen.
1872
Einstellung des Salinenbetriebes. Auf dem Gelände wird das Kurhaus erbaut. Nach Schließung der Saline werden die Gebäude auf dem kleinen Reuteranger zu einem Ziegeleibetrieb umgerüstet. Das Wasserrad treibt statt der Solepumpe nun eine Tonquetschmaschine. Am 31. Dezember wird die Salzgewinnung vollständig eingestellt.
1874
Wird das Kurhaus erbaut und 1876 durch einen Anbau erweitert.
1878
Gibt es 24 kleine Kalköfen (Kalkbrennerei). Die kleinen Betriebe werden alle eingestellt und durch zwei große Werke mit Ringofenbetrieb ersetzt.
1879
Die Sägemühle brennt ab. Noch im gleichen Jahr wird sie wieder aufgebaut und durch eine Mahlmühle (die heutige Salinenmühle) ergänzt. Gleichzeitig wird der Ziegeleibetrieb eingestellt.
1888
Gründung des Gesangvereins „Harmonia“ und des Verschönerungsvereins.
1890
Errichtung der ersten Bremsbahnen.
1890
Errichtung eines neuen Schulgebäude in Salzhemmendorf.
1895
Abriss beider Schulgebäude.
1897
Bahnanschluss (Kleinbahn Voldagsen-Duingen-Delligsen), damit entfällt der Transport des Kalkes mit Pferdewagen. Am 01. Juli 1897 findet die offizielle Eröffnung des ersten Streckenabschnittes Voldagsen-Duingen statt.
1901
Am 11. August 1901 wird die Verlängerung der Strecke der Kleinbahn bis Delligsen in Betrieb genommen.
1902
Wird eine Transportbahn vom Bruche bis zu den Kalköfen angelegt.
1906
Gründung des Zweigvereins des Vaterländischen Frauenvereins vom Roten Kreuz (seit 1938 DRK).
1908
Das Kindererholungsheim wird eingerichtet
1912
Gründung der Schützengesellschaft „Bogshorn“.
1919
Die Stadt Hannover übernimmt das Kindererholungsheim.
1921
Gründung der freiwilligen Feuerwehr und Gründung der Ortsgruppe des Reichsbundes der Kriegs- und Zivilbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen, 1933 wird der Reichsbund aufgelöst.
1923
Nach verschiedenen Veräußerungen erwirbt die Stadt Hannover das Kur- und Badehaus und verbessert durch etliche Investitionen die Attraktivität des Bades. Besondere Heilerfolge verzeichnet man bei Kinderkrankheiten. Während des Krieges werden viele Kriegshinterbliebene und –invaliden nach Salzhemmendorf zur Kur geschickt.
1928
Errichtung des Lönsturmes. Ein beliebtes Wanderziel im Kanstein.
1931
Errichtung eines Mahlwerkes für Kalk.
1932
Friedrich Müller ist der erste Salzhemmendorfer, der ein Auto besitzt, einen DKW-Horch. 1939 stirbt er an den Folgen eines Autounfalls.
1946
Gründung des Heimat- und Verkehrsvereins (Verschönerungsverein). Als Nachfolgerin des Turnvereins Salzhemmendorf, gegründet am 21. September 1909, des Turnvereins Hemmendorf, gegründet um 1900 und des Arbeiterturnvereins Solidarität Salzhemmendorf, gegründet 1921, übernahm der Sportverein Blau-Weiss Salzhemmendorf am 16. Januar die Aufgabe, den Sport zu fördern und auszubreiten.
1947
Neugründung der Ortsgruppe des Reichsbundens.
1951
Am 27. September wird mit den Bauarbeiten für die Kansteinschule am Felsenkellerweg begonnen.
1953
Am 13. November wird die Kansteinschule eingeweiht.
1954
Wiedergründung der Schützengesellschaft „Bogshorn e.V.“ Während der Kriege war die Vereinstätigkeit unterbrochen.
1956
Erwerben erstmals Schüler der Kansteinschule die mittlere Reife.
1956
Fusion der beiden Kalkwerke (Salzhemmendorfer Kalk- und Ziegelwerk und Vereinigte-Osterwald-Salzhemmendorfer Kalkwerke).
1956
Am 11. November 1956 Einzug der Kinder in den neuen Kindergarten, der 1963 geschlossen wird.
1958
Stilllegung der Kalkwerke.
1961
Legt die Stad Hannover den Badebetrieb still.
1964
Erwirbt der Flecken das Solebad. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wird am 20.10.1964 der Badebetrieb wieder aufgenommen.
1964
Wiedereröffnung des Badehauses. Nachdem der Badebetrieb leicht auflebte, verkaufte die Gemeinde das Badehaus an den Masseur Hessing, der den Badebetrieb auch heute noch aufrecht erhält. Das Kurhaus wurde nicht wieder eröffnet, sondern 1987 von der Gemeinde gekauft und abgerissen.
1965
Nach der Renovierung des Kurhauses wird dieses für 10 Jahre als ganzjährige Erholungsstätte an die Gesellschaft für Familienerholung im deutschen Familienverband verpachtet.
1967
Am 27. Mai wird die Kleinbahn für den öffentlichen Personen- und Güterverkehr stillgelegt. Seit dieser Zeit wird der Streckenabschnitt Voldagsen-Duingen als Werksbahn von der Firma Bock und dem Dolomitwerk in Salzhemmendorf genutzt.
1971
Einweihung der Schwimmhalle.
1972
950 Jahr Feier in Salzhemmendorf.
1973
Entstehung des ersten Bauabschnittes des Schulneubaues in Richtung Lauenstein. Die neue Schule übernimmt den Namen Kantsteinschule von der alten Schule. Diese heisst dann Grundschule Salzhemmendorf.
1986
Am 9. Dezember wird dem Flecken Salzhemmendorf durch die Bezirksregierung Hannover die Prädikatsurkunde über die Auszeichnung der Ortsteile Salzhemmendorf und Lauenstein als „staatlich anerkannte Orte mit Solekurbetrieb“ ausgehändigt.
1990
Am 01.07. wird das Ith-Saale-Hotel eingeweiht.
1991
Am 04.12. wird die Ith-Sole-Therme eingeweiht.
1992
Am 26.09. wird das neue Brunnenhaus eingeweiht.
1993
Konkurs der Kurbetriebsgesellschaft. Die Ith-Sole-Therme wird an die Lielje-Gruppe und das Ith-Saale-Hotel an die Reese-Gruppe verkauft. Das Hotel wird 1995 zum Altenheim umgebaut.
1997
Einrichtung des Gymnasialzweiges bis zur 10. Klasse und Gründung der kooperativen Gesamtschule.
2003
Einrichtung der gymnasialen Oberstufe an der Gesamtschule.
2006
Zum ersten Mal machen Gymnasiasten ihr Abitur an der Salzhemmendorfer Gesamtschule.